Ausstellungen 2012
„Dem fällt bei Glocken vieles ein …“
Friedrich Schiller und die Frühromantiker

Die im Marburger Haus der Romantik präsentierte Ausstellung wurde vom Romantikerhaus Jena erarbeitet und widmet sich der ambivalenten Beziehung Friedrich Schillers zu den Frühromantikern.
Anfangs pflegte der Kreis um August Wilhelm, Friedrich und Caroline Schlegel - die von 1789 bis 1792 auch in Marburg lebte - einen respektvollen Umgang mit Schiller. Dieser schätzte Schlegels ausgezeichnete Literaturkenntnisse und wünschte sich einen intensiveren Gedankenaustausch.
Doch dann kam es zum Streit, der von Häme und Spott zwischen Schiller und den Schlegels begleitet und teils offen, teils hinter vorgehaltener Hand ausgetragen wurde.
Die Ausstellung möchte jedoch nicht nur das Verhältnis zwischen den verfeindeten literarischen Parteien näher beleuchten, sondern auch die Gemeinsamkeiten aufzeigen, die zweifelsohne existierten.
Ferner zeigt die Exposition den volksnahen Schiller-Kult, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein fester Bestandteil deutscher Kulturgeschichte ist. Die zahlreichen Schillergedenkfeiern, Erinnerungsorte, Publikationen sowie Devotionalien und Souvenirs sind dafür beredte Zeugnisse.
Ergänzt wird die Darstellung ernst gemeinter Würdigungen von Schillers Person und Werk durch komische, bissige und schlüpfrige Seitenhiebe deutscher Künstler und Literaten vergangener Jahrhunderte.
Orte der Sehnsucht.
300 Jahre Gartenbaukunst in Deutschland

Das Marburger Haus der Romantik lädt zu einem Gang durch dreihundert Jahre Gartenbaukunst in Deutschland ein.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Beispiele aus Schleswig-Holstein und Hessen, die die Entwicklung der Gartengestaltung von der Renaissance, über den Barock bis zum englischen Landschaftsgarten und dem Bürgerpark im 19. Jahrhundert zeigen.
Damit wird ein kleiner Ausschnitt aus einer wesentlich längeren, vier Jahrtausende umfassenden Geschichte der Gartenkunst gegeben.
Neben den prächtigen Schlossgärten des Barocks, die der Manifestation des herrschaftlichen Machtanspruches dienten, finden sich Beispiele für Gärten als „Orte der Sehnsucht“ und „Inseln der Glückseligkeit“. Sie sollten den Rückzug aus dem fürstlichen Alltag ermöglichen oder ein Mittel der Erbauung sein.
Mit Beginn des 19. Jahrhunderts öffnen sich die Parkanlagen, die ersten „Volksgärten“ in Deutschland entstehen und bieten den Bürgern der aufkommenden Industriegesellschaft Raum für Spaziergänge und Erholung in freier Natur.
Rahmenprogramm zu dieser Ausstellung:
Anmeldung zu den Exkursionen: 06421-917160 oder unter info@romantikmuseum-marburg.de
Die Leiden des jungen Werther
Wertherrezeption in Literatur und Kunst mit Arbeiten von Sigrid Noack



Die Ausstellung im Marburger Haus der Romantik präsentiert die bildkünstlerische Auseinandersetzung der Malerin und Graphikerin Sigrid Noack mit Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“. Die Collagen der Künstlerin sind eine sehr gegenwärtige assoziative Reflexion der literarischen Vorlage.
Ergänzt werden ihre Arbeiten durch historische und zeitgenössische Werkausgaben des „Werther“. Kommentare und Illustrationen der über zweihundert-dreißigjährigen Wahrnehmungs- und Wirkungsgeschichte runden die Ausstellung ab.
Die Werke der preisgekrönten Malerin, Grafikerin und Bildhauerin Sigrid Noack (geb. 1947 in Guben) finden sich heute in Museen des In- und Auslands.
Am Samstag, den 5. Mai findet als Begleitprogramm eine Halbtags-Exkursion nach Wetzlar auf Werthers und Goethes Spuren statt.
Abfahrt 13 Uhr.
Anmeldung im Haus der Romantik, Tel.: 06421-917160


Nandu-Ei
Kunst am Ei
Eier mit Portraits und Szenen, bemalt und verziert von Lyudmila Lyubimova

Die aus der Ukraine stammende Künstlerin Lyudmila Lyubimova studierte Mathematik und künstlerischer Gestaltung und unterrichtete anschließend mehrere Jahre Kunst und Kunstgeschichte an einem Gymnasium.
Seit 1994 lebt sie in Marburg.
Seit 2001 gehört sie zum Museumsteam und gestaltet Ausstellungsplakate, Einladungen, Flyer, Kunstkarten und natürlich die Webseite.
Die Künstlerin hat sich mit ihren Arbeiten auf Ausstellungen in Marburg, Frankfurt und Augsburg einen Namen gemacht.
Zur Osterzeit präsentiert Frau Lyubimova die mit filigranen Ornamenten und Porträts kunstvoll gestalteten Nandu- Straußen- Schwäne- und Gänse-Eier.
Kontakt: lyubimova@gmx.de
200 Jahre Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm


Von 1812 - 1815 erschienen die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, so dass das Jahr 2012 den Beginn der Jubiläumsfeierlichkeiten darstellt.
Das Marburger Haus der Romantik zeigt in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Kultur der Stadt Marburg eine Ausstellung, die den Bogen spannt von den ersten Märchenausgaben des frühen 19. Jahrhunderts bis zu den modernen Ausgaben der Gegenwart.
links: "Hänsel und Gretel", Ludwig Emil Grimm, 1825
rechts: "Hänsel und Gretel", Anne Graham-Johnstone, 1990
Den Grundstock bildet eine Bad Homburger Privatsammlung, die mit Märchenausgaben der Marburger Universitätsbibliothek und weiterer Institutsbibliotheken ergänzt wurde. Somit wird die Entwicklung der letzten 200 Jahre ausführlich dokumentiert, wobei vor allem die unterschiedlichen Märchenillustrationen im Fokus der Betrachtung stehen.
Zum Begleitprogramm gehört neben wissenschaftlichen Vorträgen auch eine Malwerkstatt für Kinder sowie Stadtführungen zum Thema: „Die Brüder Grimm in Marburg 1802-1805“.
Eine Ausstellung des Marburger Hauses der Romantik und des Fachdienstes Kultur der Universitätsstadt Marburg
INK trifft Ludwig Emil Grimm



Ingrid Sonntag-Ramirez Ponce, eine mehrfach auch durch internationale Kunstpreise ausgezeichnete zeitgenössische Künstlerin hat sich in ihrem Werk - wie Ludwig Emil Grimm - thematisch dem Menschen verschrieben.
Ihre Porträts zeigen die Lebenslinien, die die Zeit auf den Gesichtern hinterlassen hat in ungeschminkter Art und Weise. Die Dargestellten werden so gezeigt, dass man meint, sie greifen zu können und lassen eine so große Nähe zu, wie man sie in der Realität nur schwer erfahren könnte.
"Ideke" von L. E. Grimm, 1845

Obwohl fast 200 Jahre zwischen INK und Ludwig Emil Grimm liegen, sind ihre Werke auf enge, fast geniale Weise miteinander verbunden, zeigen sie doch Antlitze, die tief in den Charakter der Dargestellten eindringen.
Im Haus der Romantik wird erstmals auch aus einer Privatsammlung eine Kohlezeichnung aus dem Jahr 1845 präsentiert, die Ludwig Emil Grimms Tochter "Ideke" im Alter von 12 Jahren zeigt.
INK hat das Pendant dazu gearbeitet, das ebenfalls zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wird:
"Reinhilde" von INK Sonntag-Ramirez Ponce, 2011