Ausstellungen 2012

„Dem fällt bei Glocken vieles ein …“

Friedrich Schiller und die Frühromantiker

Eine Ausstellung vom 8. November 2012 bis 10. Februar 2013
Das Plakat zur Schillerausstellung

Die im Marburger Haus der Romantik präsentierte Ausstellung wurde vom Romantikerhaus Jena erarbeitet und widmet sich der ambivalenten Beziehung Friedrich Schillers zu den Frühromantikern.

Anfangs pflegte der Kreis um August Wilhelm, Friedrich und Caroline Schlegel - die von 1789 bis 1792 auch in Marburg lebte - einen respektvollen Umgang mit Schiller. Dieser schätzte Schlegels ausgezeichnete Literaturkenntnisse und wünschte sich einen intensiveren Gedankenaustausch.

Doch dann kam es zum Streit, der von Häme und Spott zwischen Schiller und den Schlegels begleitet und teils offen, teils hinter vorgehaltener Hand ausgetragen wurde.

Die Ausstellung möchte jedoch nicht nur das Verhältnis zwischen den verfeindeten literarischen Parteien näher beleuchten, sondern auch die Gemeinsamkeiten aufzeigen, die zweifelsohne existierten.

Ferner zeigt die Exposition den volksnahen Schiller-Kult, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein fester Bestandteil deutscher Kulturgeschichte ist. Die zahlreichen Schillergedenkfeiern, Erinnerungsorte, Publikationen sowie Devotionalien und Souvenirs sind dafür beredte Zeugnisse.

Ergänzt wird die Darstellung ernst gemeinter Würdigungen von Schillers Person und Werk durch komische, bissige und schlüpfrige Seitenhiebe deutscher Künstler und Literaten vergangener Jahrhunderte.



Orte der Sehnsucht.

300 Jahre Gartenbaukunst in Deutschland

Eine Ausstellung vom 14. Juni bis 28. Oktober 2012
Gartenkunst in drei Jahrhunderten

Das Marburger Haus der Romantik lädt zu einem Gang durch dreihundert Jahre Gartenbaukunst in Deutschland ein.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Beispiele aus Schleswig-Holstein und Hessen, die die Entwicklung der Gartengestaltung von der Renaissance, über den Barock bis zum englischen Landschaftsgarten und dem Bürgerpark im 19. Jahrhundert zeigen.

Damit wird ein kleiner Ausschnitt aus einer wesentlich längeren, vier Jahrtausende umfassenden Geschichte der Gartenkunst gegeben.

Neben den prächtigen Schlossgärten des Barocks, die der Manifestation des herrschaftlichen Machtanspruches dienten, finden sich Beispiele für Gärten als „Orte der Sehnsucht“ und „Inseln der Glückseligkeit“. Sie sollten den Rückzug aus dem fürstlichen Alltag ermöglichen oder ein Mittel der Erbauung sein.

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts öffnen sich die Parkanlagen, die ersten „Volksgärten“ in Deutschland entstehen und bieten den Bürgern der aufkommenden Industriegesellschaft Raum für Spaziergänge und Erholung in freier Natur.

Rahmenprogramm zu dieser Ausstellung:

Exkursion mit Fuhrung und Vortrag -  9. Juli 2012, 15:00 Uhr
Exkursion in den Neuen Botanischen Garten (Lahnberge) mit Führung und Vortrag zum Thema „Rosen“.

Exkursion - 25. August 2012, 9:00 bis 21:00 Uhr
Exkursion nach Hanau und Steinau an der Straße auf den Spuren der Brüder Grimm und Besuch des Staatsparks Wilhelmsbad, einem der frühesten Landschaftsparks in Deutschland.

Anmeldung zu den Exkursionen: 06421-917160   oder unter   info@romantikmuseum-marburg.de



Die Leiden des jungen Werther

Wertherrezeption in Literatur und Kunst mit Arbeiten von Sigrid Noack

Eine Ausstellung vom 22. April bis 10. Juni 2012
Bild aus Werthersequenz
Das Blut lief - ein Bild "Das Bluet lief" In dem Meer von Wohlgerüchen "In dem Meer von Wohlgerüchen"

Die Ausstellung im Marburger Haus der Romantik präsentiert die bildkünstlerische Auseinandersetzung der Malerin und Graphikerin Sigrid Noack mit Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“. Die Collagen der Künstlerin sind eine sehr gegenwärtige assoziative Reflexion der literarischen Vorlage.

Ergänzt werden ihre Arbeiten durch historische und zeitgenössische Werkausgaben des „Werther“. Kommentare und Illustrationen der über zweihundert-dreißigjährigen Wahrnehmungs- und Wirkungsgeschichte runden die Ausstellung ab.

Die Werke der preisgekrönten Malerin, Grafikerin und Bildhauerin Sigrid Noack (geb. 1947 in Guben) finden sich heute in Museen des In- und Auslands.


Am Samstag, den 5. Mai findet als Begleitprogramm eine Halbtags-Exkursion nach Wetzlar auf Werthers und Goethes Spuren statt.
Abfahrt 13 Uhr.
Anmeldung im Haus der Romantik, Tel.: 06421-917160



Heilige Elisabeth Komponisten der Romantik, Emu-Ei Nach Alfons Mucha "Frühling", Nandu-Ei "Frühling" nach A. Mucha
Nandu-Ei

Kunst am Ei

Eier mit Portraits und Szenen, bemalt und verziert von Lyudmila Lyubimova

eine Ausstellung vom 20. März bis 12. Mai 2012
"Barock" Strauß-Ei

Die aus der Ukraine stammende Künstlerin Lyudmila Lyubimova studierte Mathematik und künstlerischer Gestaltung und unterrichtete anschließend mehrere Jahre Kunst und Kunstgeschichte an einem Gymnasium.

Seit 1994 lebt sie in Marburg.

Seit 2001 gehört sie zum Museumsteam und gestaltet Ausstellungsplakate, Einladungen, Flyer, Kunstkarten und natürlich die Webseite.

Die Künstlerin hat sich mit ihren Arbeiten auf Ausstellungen in Marburg, Frankfurt und Augsburg einen Namen gemacht.

Zur Osterzeit präsentiert Frau Lyubimova die mit filigranen Ornamenten und Porträts kunstvoll gestalteten Nandu- Straußen- Schwäne- und Gänse-Eier.

Kontakt: lyubimova@gmx.de



200 Jahre Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm

vom 11. Februar bis 19. April 2012
Hänsel und Gretel von L. E. Grimm
Hänsel und Gretel Hänsel und Gretel

Von 1812 - 1815 erschienen die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, so dass das Jahr 2012 den Beginn der Jubiläumsfeierlichkeiten darstellt.

Das Marburger Haus der Romantik zeigt in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Kultur der Stadt Marburg eine Ausstellung, die den Bogen spannt von den ersten Märchenausgaben des frühen 19. Jahrhunderts bis zu den modernen Ausgaben der Gegenwart.

links: "Hänsel und Gretel", Ludwig Emil Grimm, 1825

rechts: "Hänsel und Gretel", Anne Graham-Johnstone, 1990

Den Grundstock bildet eine Bad Homburger Privatsammlung, die mit Märchenausgaben der Marburger Universitätsbibliothek und weiterer Institutsbibliotheken ergänzt wurde. Somit wird die Entwicklung der letzten 200 Jahre ausführlich dokumentiert, wobei vor allem die unterschiedlichen Märchenillustrationen im Fokus der Betrachtung stehen.

Zum Begleitprogramm gehört neben wissenschaftlichen Vorträgen auch eine Malwerkstatt für Kinder sowie Stadtführungen zum Thema: „Die Brüder Grimm in Marburg 1802-1805“.

Eine Ausstellung des Marburger Hauses der Romantik und des Fachdienstes Kultur der Universitätsstadt Marburg



INK trifft Ludwig Emil Grimm

vom 13. September 2011 bis 20. Januar 2012
Ideke, Tochter von Ludwig Emil Grimm
Frau Haber - Zeichnung von INK Frau Haber, INK 2010 Nikolas Sarkosy - Zeichnung INK Carlo Bruni, INK

Ingrid Sonntag-Ramirez Ponce, eine mehrfach auch durch internationale Kunstpreise ausgezeichnete zeitgenössische Künstlerin hat sich in ihrem Werk - wie Ludwig Emil Grimm - thematisch dem Menschen verschrieben.

Ihre Porträts zeigen die Lebenslinien, die die Zeit auf den Gesichtern hinterlassen hat in ungeschminkter Art und Weise. Die Dargestellten werden so gezeigt, dass man meint, sie greifen zu können und lassen eine so große Nähe zu, wie man sie in der Realität nur schwer erfahren könnte.

"Ideke" von L. E. Grimm, 1845


Reinhilde, gezeichnet von INK

Obwohl fast 200 Jahre zwischen INK und Ludwig Emil Grimm liegen, sind ihre Werke auf enge, fast geniale Weise miteinander verbunden, zeigen sie doch Antlitze, die tief in den Charakter der Dargestellten eindringen.

Im Haus der Romantik wird erstmals auch aus einer Privatsammlung eine Kohlezeichnung aus dem Jahr 1845 präsentiert, die Ludwig Emil Grimms Tochter "Ideke" im Alter von 12 Jahren zeigt.

INK hat das Pendant dazu gearbeitet, das ebenfalls zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wird:

"Reinhilde" von INK Sonntag-Ramirez Ponce, 2011