Ausstellungen 2013

E.T.A. Hoffmann – Spiegelungen.

Lebensansichten eines Universalkünstlers der Romantik

Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Romantikerhaus Jena
8. November 2013 – 9. März 2014
E. T. A. Hoffmann
„Ihr sollt niemals aufhören zu leben,
ehe ihr gestorben,
welches manchem passiert
und ein gar ärgerliches Ding ist“

Das schrieb E.T.A. Hoffmann zwei Jahre vor seinem Tod und er selbst hat diese Maxime beherzigt: Kaum zu glauben, welch großartiges und vielgestaltiges Werk er in nur 46 Lebensjahren geschaffen hat, und das angesichts der politischen Turbulenzen seiner Zeit.

Die Schlachten der napoleonischen Kriege, der Fall und Wiederaufstieg Preußens, Belagerungen, Epidemien, Versorgungsnöte und nicht zuletzt geschlossene Theater haben immer wieder seine Pläne vom Künstlerleben durchkreuzt.

Vor diesem Hintergrund praktizierte er den ungeliebten Brotberuf der Juristerei, der ihn immerhin als Kammergerichtsrat bis an das höchste preußische Gericht geführt hat.

Kollegen zollten dem Juristen Hoffmann ihren höchsten Respekt. Ihm selbst bescherte sein Beruf nur „Unmuth und Langeweile“ und wann immer ihn die Langeweile überkam, stellte er sein Zeichentalent in den Dienst seiner Spottlust und krausen Phantasie – vor allem Karikaturen sind von ihm überliefert.

Doch Hoffmanns große Liebe galt der Musik. Nach dem von ihm hochverehrten Mozart legte er sich den Vornamen Amadeus zu. Er komponierte Singspiele, Sinfonien und kleine Orchesterstücke. Aber auch wenn seine Oper „Undine“ viel gelobt und oft gespielt wurde – das erträumte Leben als Komponist und Kapellmeister wollte nicht gelingen.

Bedeutend erfolgreicher war Hoffmann in seiner Zweit-und Hauptbegabung als Dichter. Dort hat er bereits zu Lebzeiten Ruhm geerntet, wenn auch den eher zweifelhaften Ruhm als „Gespensterhoffmann“.

Er bediente das Verlangen seiner Leser nach dem Düsteren und Abseitigen, nach dem exquisiten Nervenkitzel. Seine lebenden Puppen und Automaten, die geheimnisvollen Nachtgestalten und sprechenden Salamander, die wunderlichen Musiker und weltfernen Mönche, die meditierenden Kater, die Doppelgänger und Magnetiseure gelten uns heute als Inbegriff romantischer Dichtkunst.

Hoffmann war ein unbedenklicher Schnellschreiber und dennoch hat er immer wieder Außergewöhnliches geschaffen. Seine Texte sind durchglüht von einer rastlosen Phantasie, von schaurigem Witz und extatischer Sprache.

Leichthändig und dennoch raffiniert hat er das Phantastische in der Wirklichkeit verwurzelt, hat eine begehbare Brücke zwischen Leben und Poesie geschlagen und sich so als wahrhaft romantischer Autor erwiesen.

Begleitprogramm zu dieser Ausstellung:

Sa. 16. November:

Halbtagsexkursion nach Laubach "Auf den Spuren von „Rat Krespel“

Do. 12. Dezember 2013 um 20:15 Uhr

im Cineplex live aus dem Royal Opera House London:
„Der Nußknacker“ (Ballett) von Peter Tschajkowskij
nach E.T.A. Hoffmanns Märchen „Nußknacker und Mausekönig“

Mi. 12. Februar 2014 um 19:45 Uhr

im Cineplex live aus dem Royal Opera House London:
„Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart

Do. 13. Februar um 18:00 Uhr

im Marburger Haus der Romantik
E.T.A. Hoffmanns „Don Juan“ von der CD als Hörbuch

So. 9. März um 17:00

im Marburger Haus der Romantik
Finissage der Ausstellung mit Lesung aus Hoffmanns „Lebens-Ansichten des Katers Murr“
mit Jürgen Rupprath und Musik





INSPIRATION MARBURG
SchriftstellerInnen und ihre Wohnhäuser -
eine literarische Zeitreise durch 3 Jahrhunderte.

Ausstellung vom 29. Juni bis 27. Oktober 2013
Inspiration Marburg
Ob Hannah Arendt, Mascha Kaléko oder Dietrich Weintraut – die Marburger Kulturgeschichte ist geprägt von berühmten Autorinnen und Autoren, die sich durch die besondere Atmosphäre der Stadt zum Schreiben angeregt fühlten.
Marburg präsentiert sich immer noch als das gleiche „mittelalterliche Märchen“, als das es der spätere Nobelpreisträger Boris Pasternak wahrgenommen hat.
Die Stadt an der Lahn war gleichzeitig Quelle der Inspiration und des Wissens – viele SchriftstellerInnen kamen, um an der Philipps-Universität zu studieren.
Auf ihren Spuren haben sich Studentinnen des Instituts für Europäische Ethnologie/Kulturwissen-schaft im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes auf eine literarische Zeitreise begeben.
Diese Reise gewährte Einblicke in spannende Biographien und führte nicht nur zu den ehemaligen Wohnhäusern der Autorinnen und Autoren sondern auch tief hinein in die Erinnerungskultur der Stadt.
Namen wie Michail Lomonossow und Christine Brückner sind mit dem kulturellen Gedächtnis verwoben und ihre Präsenz zeigt nicht nur, dass Marburg seine Bewohner inspirierte - sondern auch, dass ihr Schöpfergeist bis heute zum besonderen Charakter der Stadt beiträgt.
In der Ausstellung „Inspiration Marburg“ soll diese Wechselwirkung deutlich werden.




Johann Christian Stark (1753 –1811)

Geburtshelfer, Chirurg und Leibarzt am Weimarer Hof

Eine Ausstellung vom 2. März bis 16. Juni 2013
Das Plakat zur Schillerausstellung

Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit JenaKultur/Stadtmuseum und dem
Marburger Museum Anatomicum.

Johann Christian Stark zählte in der Zeit um 1800 neben Justus Christian Loder (1753–1831) und Wilhelm Christoph Hufeland (1762–1836) zu den herausragenden Medizinern an der Jenaer Universität, war ein beachteter Geburtshelfer und praktischer Arzt.

Die Ausstellung ermöglicht einen Einblick in das vielfältige Wirken des hervorragenden Mediziners und Hochschullehrers.

In der Ausstellung wird auch die wissenschaftliche Geburtshilfe an der Marburger Universität thematisiert, die sich hier 1792 in einer der frühesten Entbindungsanstalten Europas  unter der


Leitung Georg Wilhelm Steins d. Ä. (1737-1803), einem Kollegen Starks, etabliert hatte.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen: Rosemarie Nöthlich. „Geburten und Beobachtungen in dem Accouchierhauß gesamlet“ Aufzeichnungen aus dem Besitz des Mediziners Johann Christian Stark (1753–1811).

Begleitprogramm zu dieser Ausstellung:

24. April 2013, 19.00 Uhr s.t.

Filmabend „Die Hebamme – Auf Leben und Tod“ Deutschland/Österreich 2010 Ort:  Emil-von-Behring-Bibliothek. Arbeitsstelle für Geschichte der Medizin, Großer Hörsaal Bahnhofstr. 7

04. Mai 2013, 15.00 Uhr s.t

Führung mit Prof. Dr. Marita Metz-Becker zum Thema: „Die Geburt der Klinik.“ Zur Geschichte der Marburger Acchouchieranstalt. Treffpunkt: Hauptportal Elisabethkirche.

22. Mai 2013, 19.00 Uhr s.t.

Vortrag von Prof. Dr. Eva Labouvie, Universität Magdeburg: „Baudelocque an der Mosel. Genese und Praxis der Trierer Entbindungsanstalt (1799-1873)“ Ort: Emil-von-Behring-Bibliothek. Arbeitsstelle für Geschichte der Medizin, Großer Hörsaal, Bahnhofstraße 7



Kunst am Ei - Kreationen von Lyudmila Lyubimova

Eine Verkaufsausstellung

Vom 12. März bis 14. April 2013
Nanduei nach Thorvaldsen "Tag und Nacht"
Motiv auf Flieder-Farbe "Kreation 23" Zauberer Gänseei "Ein Zauberer"
Seit Jahren schafft Lyudmila Lyubimova außergewöhnliche Kunstwerke mit Pinsel und Fantasie.
Szenen aus der Welt der Antike, märchenhafte Darstellungen, Feuervögel, Anlehnungen an die Kunst des Jugendstils sind ihre Lieblingsthemen.
Die Künstlerin mag historische Persönlichkeiten zum zweiten Leben erwecken, diesmal an einem EI.
Von ihr gestaltete Eier haben eine große Wirkung, denn sie malt nicht nur Motive, sondern verstärkt diese durch goldglänzende Verzier-Elemente.
Diese Kombination und Vorgehensweise gelten als das Alleinstellungsmerkmal der Künstlerin.
Die Anspielungen an Faberge-Eier sind nicht zu übersehen.

Nanduei nach B. Thorvaldsen, "Tag und Nacht"
Dennoch sind die Eier aus der Hand von Lyudmila Lyubimova einzigartig.



„Dem fällt bei Glocken vieles ein …“

Friedrich Schiller und die Frühromantiker

Eine Ausstellung vom 8. November 2012 bis 10. Februar 2013
Das Plakat zur Schillerausstellung

Die im Marburger Haus der Romantik präsentierte Ausstellung wurde vom Romantikerhaus Jena erarbeitet und widmet sich der ambivalenten Beziehung Friedrich Schillers zu den Frühromantikern.

Anfangs pflegte der Kreis um August Wilhelm, Friedrich und Caroline Schlegel - die von 1789 bis 1792 auch in Marburg lebte - einen respektvollen Umgang mit Schiller. Dieser schätzte Schlegels ausgezeichnete Literaturkenntnisse und wünschte sich einen intensiveren Gedankenaustausch.

Doch dann kam es zum Streit, der von Häme und Spott zwischen Schiller und den Schlegels begleitet und teils offen, teils hinter vorgehaltener Hand ausgetragen wurde.

Die Ausstellung möchte jedoch nicht nur das Verhältnis zwischen den verfeindeten literarischen Parteien näher beleuchten, sondern auch die Gemeinsamkeiten aufzeigen, die zweifelsohne existierten.

Ferner zeigt die Exposition den volksnahen Schiller-Kult, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein fester Bestandteil deutscher Kulturgeschichte ist. Die zahlreichen Schillergedenkfeiern, Erinnerungsorte, Publikationen sowie Devotionalien und Souvenirs sind dafür beredte Zeugnisse.

Ergänzt wird die Darstellung ernst gemeinter Würdigungen von Schillers Person und Werk durch komische, bissige und schlüpfrige Seitenhiebe deutscher Künstler und Literaten vergangener Jahrhunderte.